Berlin, 24. August 2018 - Eine Firma aus Brandenburg soll teure Arzneimittel vertrieben haben, die in Griechenland und Italien gestohlen wurden und der Skandal zieht immer weitere Kreise. Inzwischen geht es um den Vorwurf der erwerbsmäßigen Hehlerei.

Der Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins, Dr. Rainer Bienfait, forderte im Inforadio, den freien Handel mit Medikamenten in Europa zu unterbinden: "Das ist ein Einfallstor für Kriminalität".

Die vorgeschriebene Importquote bezeichnete Bienfait dabei als "Teil des Problems". Die Apotheker seien auf Grund der Sparvorgaben von Krankenkassen zur Abgabe von billigen Re-Importen verpflichtet. Das eigentliche Problem sei "das Goldene Kalb Freiheit des Warenverkehrs in Europa". "Das ist ein Einfallstor für kriminelle Machenschaften, aber nur ein Teil des Einfallstors. Selbst wenn wir die Re-Importquote nicht hätten, gibt es immer noch den freien Warenverkehr. Das heißt: Firmen wie Lunapharm oder andere Importeure könnten nach wie vor diese Medikamente aus dem Ausland in Deutschland positionieren."
"Wir reden hier nicht von Salami oder Handies"

Medikamente seien ein Gut der besonderen Art, so Bienfait. "Und da ist es eben die Frage, ob dieses Gut der besonderen Art beim Handel den gleichen Regeln unterworfen wird wie eine Salami, ein Stück Schokolade oder ein Handy."

Die Sendung kann auf der Website des RBB nachgehört werden unter https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201808/24/264849.html.