Berlin, 29. Juni 2018 - Die im Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) organisierten Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln weisen darauf hin, dass sie keine Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzen, die selbst Pyrrolizidinalkaloide (PA) bilden, wie Huflattich, Beinwell oder Wasserdost, im deutschen Handel anbieten. Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlichte 2015 erstmals Informationen, wonach auch pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthalten können. Pyrrolizidinalkaloide, die in einigen Pflanzen natürlicherweise enthalten sind, sind gesundheitlich bedenkliche Stoffe für den Menschen und daher in Lebensmitteln unerwünscht.

Eine Ausnahme bilden Produkte mit Borretschöl. Borretsch gehört ebenfalls zu den PA-bildenden Pflanzen. In ölbasierten Nahrungsergänzungsmitteln wurden jedoch bisher keine PA nachgewiesen.

Darüber hinaus gilt es dem BLL zufolge, unbeabsichtigte Einträge von PA in pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln soweit wie möglich auszuschließen. Die Mitglieder haben auf aktuelle Erkenntnisse zu PA reagiert und entsprechende Qualitätssicherungsmaßnahmen ergriffen.

Im Fokus standen Maßnahmen zur Minimierung von unbeabsichtigten Einträgen sowie die Kontrolle von potentiellen PA-Gehalten in Rohware und Endprodukt im Rahmen der internen Qualitätssicherung. Die deutsche Nahrungsergänzungsmittelbranche konnte dabei auf den bereits gesammelten Erfahrungen und eingeleiteten Maßnahmen anderer Branchen aufbauen, da die verwendeten Pflanzenrohstoffe und die Rohwarenlieferanten oftmals gleich sind.

Erste Analysedaten aus Deutschland zeigten bereits vor drei Jahren, dass die unbeabsichtigten PA-Einträge in pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln niedriger liegen als die Veröffentlichungen von EFSA und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vermuten lassen. Das BfR stützt sich bei seiner aktuellen Risikobewertung auf Untersuchungen aus einem Forschungsprojekt, das die EFSA in Auftrag gegeben hat. Hierbei wurden in den Jahren 2014 und 2015 u. a. auch Nahrungsergänzungsmittel auf PA untersucht.